Aufbruch gegen Abbruch

Denkmalschutz Historisches

Die historischen Gewächshäuser des Botanischen Gartens der Universität Graz

Die historischen Gewächshäuser des Botanischen Gartens zählen zu den ältesten Architekturen des Grazer Universitätsareals. Das Palmenhaus als Mittelkubus und die anschließenden Kalt- und Warmhäuser nehmen mit ihren klaren Formen den Bautyp der Neuen Sachlichkeit vorweg. Sie wurden von der Wiener k. k. Eisenkonstruktionswerkstätte Ignaz G. Gridl als erste Gebäude des neuen Botanischen Gartens in der Schubertstraße 1888/89 an seiner Nordwestecke errichtet.

Die Eisen-, Stahlkonstruktion in Skelettbauweise wurde als Serienprodukt in Eisenkonstruktions-Katalogen angeboten. Dieses fortschrittliche Verfahren erklärt die historischen Gewächshäuser zum Vorläufer des seriellen Bauens. Dennoch sollte diese solitäre Architekturanlage durch die neuen Gewächshäuser von Volker Giencke ersetzt werden. Ein Aktionskomitee zu ihrer Rettung verhinderte im Jahre 1997 den Abbruch. Ab 2007 begannen Diplomarbeiten mit der kunstwissenschaftlichen und technischen Erschließung. Das Bundesdenkmalamt und die Initiative des Vereines Denkmal Steiermark bewirkten, dass das Objekt im Sommer 2008 erneut unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Ausstellung „gebaut“ brachte 2009 die Inhalte an die Öffentlichkeit. Die 2015 angesetzte Restaurierung und die damit verbundene Revitalisierung sind der krönende Erfolg der langjährigen Rettungsaktion.

 

  • Mittelkubus histor. Gewächshäuser (c) Stadlober
  • Pilotrestaurierung (c) Stadlober
  • Anzuchtgewächshaus (c) Stadlober