STRUKTUREN

Kunst & Kultur

Kulturraum & Open Air Museum / Sonderausstellungen

Die Sonderausstellungen STRUKTUREN zeigt Arbeiten von Agnes Christine Katschner, Markus Redl, José Luis Vicario (19.06–31.07)

Eröffnung Roman Grabner (Leiter BRUSEUM, Universalmuseum Joanneum)

Begrüßung  Mag. Patrick Schnabl (Abteilung 9 Kultur, Europa, Außenbeziehungen)
Eröffnungsrede  Roman Grabner, Universalmuseum Joanneum

Die KünstlerInnen setzen sich mit Material-Vorgaben auseinander:

Sei es Papier in seiner Konsistenz, den glatten und griffigen Schichtungen, die Wasser aufsaugen oder abweisen, Papier, das Atolle entstehen lässt unter der Pinselführung und Farbgebung, sei es Leinwand, die Strukturen als Welten im Kopf darstellt, Ordnungen mit Bruchstellen aufzeigt und auf die strukturalistische Analyse der Sprache und Bilder zusammen mit Derrida hinweist. Bilder, deren Struktur Werte ans Licht bringen, beobachten und nicht komponieren (J. Cage!) und schließlich den Blick auf die Struktur der Leere lenken  („Think Nothing- Nothing is important”). So sagt Katschner: Die Arbeiten sind Auseinandersetzungen mit Vorbildern, den Medien, der Musik. Sie können als „mental diaries“ verstanden werden- als Welten im Kopf, deren Strukturen visualisiert werden mittels chinesischer Tusche, Wasserfarben und Fotomontagen auf Papier und Leinwand. Ausgangspunkte sind gefundene Rahmen und gesuchte Fotografien. 

Sei es edler Marmor in seiner Maserung und blasierten eleganten Blässe. Behauen und geschliffen gibt er Einblick in seine kristalline Geschichte und lässt bildhauerische Kompetenz und Neugier ihn erneut strukturieren. Damit werden Gedanken, Wissen, Ideen verknüpft und Geschichten erzählt. Wie Markus Redl es mit seinem  “Stein 123 101 (Fritz T. ist gestorben) 2010” als erlebte Geschichte erzählt, die Gedankenfreiheit geradezu herausfordert.

Selbst Plastikstoff in seiner knittrigen Erscheinungsform – weich und eher anschmiegsam im Anfühlen – lässt sich mächtig auftürmen im Fischernetz Vicarios und tritt geradezu wie ein Paradoxon als Portería auf: Etwas, das in Befestigungsmauern ein Raum zur genauen Visitation von Eindringlingen bot, das herrschaftlich Welten trennte, das Macht und Ohnmacht überzeugend vertrat, liefert ein leichtes luftiges Durchschreiten, verspielt einerseits, andererseits ein bewusstes Symbol für die Welt der Kunst, die einen neuen Blickwinkel auf die Befindlichkeit von Wahrnehmung entstehen lässt und damit auch die Realität vor Augen führt und Denkstrukturen neu formatiert: Wenn Plastikmüll die Fische sterben lässt, bleibt das Netz leer.

José Luis Vicario,Künstler, Kurator und Kunstprofessor.

geboren in der Nähe von Bilbao ((Torrelavega, 1966)
Vicario hat eine profunde akademische Ausbildung:
Sein Doktorat machte er an der „University of the Basque Country “in Bilbao.
Jose Luis Vicario is an artist, a curator and a professor of art. Seine Fächer waren Malerei, Skulptur, Industrial Design, Architektur und  Culinary Arts

Er studierte an der Hochschule für Kunst, Berlin; der Kunstakademie, Düsseldorf bei Toni Cragg; tan der Parsons School of Design in New York (1999) und an der New School University in New York, bis 2002.
Vicario erhielt verschiedene Anerkennungen und Preise verschiedener Institutionen in Europa:
Joan Miro und Pilar Juncosa Preis  von Sotheby’s of Mallorca; The Foreign Ministry of France; the Foreign Ministry of Spain (Academia de Roma), Grant in Plastic Arts von der Marcelino Botin Foundation; Banco Santander; Karl Hofer Corporation, Berlin;  Sculpture Prize von Caja Madrid bank.
Seit Jahren stellt er seine Arbeiten in ausgewählten Kunstgalerien, Kunstzentren und Museen aus. Z. B.:
Museum of Fine Arts, Santander; contemporary Art Fair, ARCO, in Madrid, ARTFRANKFURT, Arte LISBOA, ARTISSIMA in Torino; Art Gallery, Espacio Marzana in Bilbao, La Sonrisa de la Ballesta in Madrid or Del Sol St. Galleryin Santander.

Als Hochschullehrer für Kunst unterrichtete er seit 2000 an folgenden Universitäten:  Vigo, Porto, Bologna, Naples, Istanbul, Palermo, Llubliana und New York.  Zur Zeit unterrichtet er  Sculptur an der University of Granada.

Wie weit diese Materal-Strukturen Einfluss auf den Menschen genommen haben, mode- und geschmacksbestimmend werden konnten, lässt wissenschaftliche Untersuchungen zu, wie auch angeregte facettenreiche Diskussionen.

kunstGarten vernetzt zeitgenössische Kunst und Wissenschaft mit dem Natur- und Kulturraum Garten und schafft mit dem ARCHIV HORTOPIA einen Begegnungsraum mit einem Pflanzenarchiv, zeitgenössischer Kunst und indoors mit einer Gartenfachbibliothek.
Die ausgestellten KünstlerInnen hinterfragen mit ihren Arbeiten ironisch-kritisch, ästhetisch und humorvoll die Beziehung unserer Gesellschaft zu Kunst und Kultur, Empathie, Solidarität, Alltagsgeschmack und Verantwortungsbewusstheit.
Flora Performing schafft ununterbrochen neue Szenarien und bietet eine sinnliche Erlebenswelt. Das wöchentliche Bildungs- und Kulturangebot kann auf der kunstGarten-Website recherchiert werden.

 

  • (c) PORTERÍA (Jose Luis Vicario)
  • (c) STEIN 123 Markus Redl
  • (c) Arbeiten von Agnes Katschner
  • Gartenteich mit Arbeiten von Chihiro Sato, Francesca Cataldi, Alfred Resch und Eva Ursprung (c) Irmi Horn
  • Fachbibliothek in Betrieb (c) Irmi Horn

Datum
Von 19.06. bis 31.07.
17 Uhr

Kategorie
Ausstellung

Veranstalter
kunstGarten

Ort
kunstGarten
Payer-Weyprecht-Straße 27, 8020 Graz

Info
www.kunstGarten.at
kunstGarten@mur.at
+43 316 262787

Ganzjährig, Sonderausstellungen, FR, SA 15:30–19:00 Uhr und nach Vereinbarung. Eintritt EUR 1,- / Führung 7,- / Live-Programm 10,-

Es gibt Katzen, Enten, Bienen.