Geradelte Architektur statt Lernstress

Studierende der FH Joanneum und der TU Graz opfern einen Teil der Sommerferien und experimentieren und feiern am Architektursommer.

Dass die Ausbildung an der FH zielgerichtet, international vernetzt und vor allem praxisnah sein soll, ist gängig bekannt. Die Studierenden des Master-Studienganges „Archtitektur“ nehmen sich die praktische Umsetzung zu Herzen und radeln im Rahmen des Architektursommers mit multifunktional umgestalteten Ausstellungsrädern durch Graz. Und erobern dadurch ein wenig den Straßenraum.

Die Experimentierfreudigkeit des mobilen und interaktiven Ausstellungskonzeptes bringt unterschiedliche Medien der Öffentlichkeit näher. Da gibt es Filme, die sich auf spezifische Situationen im Stadtraum beziehen oder welche die sich aus dem Gewachsenen, Vorgefunden und Atmosphärischen oder Gebauten vor Ort ergeben. Und es gibt Modelle, die vorsichtig auf dem Grazer Lastenrad präsentiert und herumkutschiert werden.

An ausgewählten Tagen (Achtung: die Termine für diese Woche wurden abgesagt) werden die „Architektur-cycler“ die Plätze und Straßen der Stadt Graz mit Architekturthemen bespielen. Man trifft sich, gerne auch mit dem eigenen Rad, an ausgewählten Standorten, welche zusätzlichen Bezug auf das Thema zeitgemäßer Architektur nehmen.

Knapp 60 km weiter haben die Master-Studis wieder ihre Kreativität sprechen lassen: in Leoben erarbeiten sie ein funktionelles und architektonisches Konzept für ein bestehendes Industriegebäude – die Porubsky Halle. Die Konzepte sollen durch zeitgemäße Architektur aufgewertet und in Zusammenspiel mit dem Bestandsobjekt einen Beitrag zur Baukultur leisten

Dabei soll dem Umgang und der zeitgerechten Auseinandersetzung mit dem Bestand besondere Bedeutung beigemessen werden, um den authentischen Charakter des Gebäudes beizubehalten. Die besten Arbeiten werden dabei im Rahmen eines Wettbewerbes prämiert – die Ausstellung zeigt alle Arbeiten sowie die Preisträger des Wettbewerbes.

Die Ausstellung wird nach dem Eröffnungsabend in das Neue Rathaus verlegt. Die Arbeiten können also von 29.Juni bis 10.Juni in der Erzherzog Johann-Straße 2 in Leoben bewundert werden.

An dieser Stelle sei vermerkt, dass nicht nur die Studios in Eggenberg fleißig über Architektur philosophieren – nein. Auch in den Zeichensälen der TU rauchten die Köpfe. Zum Ausklang des Semesters zeigen die 13 Institute der Architekturfakultät der TU Graz die Arbeiten des letzten Studienjahres.

Bei freiem Eintritt sind Bildungs- und Architekturinteressierte, SchülerInnen, Studierende und MitarbeiterInnen, also alle, die Lust und Laune haben, am 3. Juli ab 11 Uhr herzlich eingeladen, Einblick in den Betrieb und die studentischen Projekte an der Fakultät zu nehmen. Die berühmt berüchtigten Zeichensäle kümmern sich um die musikalische Untermalung und das kulinarische Angebot des Sommerfestes!