• Heinrich Dunst, Performance 30. & 31. Oktober, 2014
 (c) Alexander Koch, Courtesy der Künstler und KOW, Berlin

Über Workshops und das Schreiben

Ob ein Megaphon auf einem Lastenrad oder eine Schreibwerkstatt im Haus der Architektur – bei den Workshops des Grazer Architektursommers gibt es kritisches Denken und Erlernen neuer Kompetenzen.

Zu beweglichen Netzwerken macht sich der Offene Betrieb 2015 anhand von Workshops so seine Gedanken. Generell ging und geht es dabei die (im)materielle, fluide Bildungssituation „Stadt“ in ihrer Komplexität sichtbar und nutzbar zu machen. Man macht sich also Gedanken über unser Stadtkonstrukt. Mit all seinen Seiten und vielleicht auch Problemen. Der Offene Betrieb versucht, eine Plattform für kulturelle Forschung zu bieten. Mit seinen acht Workshops die im Laufe dieses Monats stattfanden, gestaltete man gemeinsam mit KünstlerInnen und TheoretikerInnen ein Programm aus Lesegruppen, Performances, Vorträgen oder Präsentationen.

Der Offene Betrieb ist ein von neun Grazer Institutionen und Initiativen entwickeltes Netzwerk: Akademie Graz, Camera Austria, esc medien kunst labor, FORUM STADTPARK, Grazer Kunstverein, Institut für zeitgenössische Kunst / TU Graz, Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien, < rotor > Zentrum für zeitgenössische Kunst und Schaumbad – Freies Atelierhaus Graz.

Für Architekturstudis organisierte eben dieses Netzwerk ein optimistisches Baustellen-Experiment zu Krisen der Gegenwart, für alle die sich für den Aufbau von Gemeinschaften interessieren gabs cultural mapping und place-making. Mit Strategien lateinamerikanischer KünstlerInnen und AktivistInnen wurden experimentelle Interventionen im öffentlichen Raum erprobt, es wurden digitale Medien als Kontrolle für den Kunstraum erforscht oder die Effektivität populärer Stadtplanung hinterfragt.

(c) Christian Bretter
(c) Christian Bretter

Nicht alle Workshops sind vergangen: heute fragen sich Kunstinteressierte wie sich Kunst sozial und politisch neu erfinden kann, im Künstlerhaus untersucht man noch bis Sonntag die Bewegung von Bildern und Worten auf dem Weg durch die Medien und bankleer aus Berlin brachten ein überdimensioniertes Megaphon auf einem Lastenrad mit, das mit einem Soundsystem ausgestattet ist. Das Tohubassbuuh ist mobil, kann Orte im innerstädtischen Raum erreichen und auch historische Denkmäler laut sprechen lassen. Wer will, kann noch morgen um 10.00 Uhr zur Besprechung ins <rotor> und beim Workshop Texte und Sounds für eine abschließende Performance mit dem Tohubassbuuh entwickeln.

über-architektur-schreiben

Abgesehen von den Workshops des Offenen Betrieb Graz, kann man sich noch andere Skills aneignen. Schreiben über Architektur zum Beispiel.

Beim Workshop mit Eva Guttmann werden einem Grundtechniken und –regeln vermittelt, die und den Einstieg ins „Schreiben über Architektur“ erleichtern sollen.

In Theorie und Praxiseinheiten macht man sich Gedanken über Themenwahl- und recherche, analysiert unterschiedlichste Texte und verfasst natürlich selbst welche. Beginn der HDA-Schreibwerkstatt ist am 24. Juli. Bis September erscheint ein Textheft mit allen gesammelten Werken. Eine Anmeldung ist erforderlich!

Mur, Graz (c) A10/5
Mur, Graz (c) A10/5

Wer lieber im Freien die Sonne genießt kommt ebenfalls nicht zu kurz. Auch das Grazer Stadtplanungsamt bietet im Rahmen des Architektursommers einen Workshop an. Mit der Grünraumoffensive der Stadt Graz macht man sich auf eine gemeinsame Flächensuche in den Bezirken Gries, Lend und Jakomini. Dabei wird der jeweilige Stadtteil erkundet und alternative Konzepte werden diskutiert. Treffpunkt ist am 21.Juli, 14:00 Uhr beim Haus der Architektur.